Alphabetisierung im Distrikt Mai-Ndombe

Seit 2006 engagiert sich der kongolesische Schwesternorden SCIC mit einem umfassenden Langzeitprogramm für die Alphabetisierung im Distrikt Mai-Ndombe – unter anderem durch die Versorgung der Schulen mit Lehrbüchern, Fortbildungsmaßnahmen für Lehrer, Erwachsenenbildung. Auch unser Verein unterstützt dieses Vorhaben seit 2008 mit einem Projekt, das vor allem die Alphabetisierung der im Distrikt ansässigen Pygmäen zum Ziel setzt.

Grundschulklasse in der DR Kongo

Für die Kinder dieses  immer wieder besonderer Diskriminierung ausgesetzten Volks ist ein Schulbesuch ohne besondere Förderung nahezu ausgeschlossen. Von staatlicher Seite er­hal­ten sie diese jedoch nicht. Ziel des Projektes ist es, bis zu 100 Pygmäen-Kindern den kontinuierlichen Besuch der Elementar­schu­le zu ermöglichen. Afrikas Renaissance und Wiederaufbau beteiligt sich durch die Finanzierung von Stipendien in Höhe von 25 € pro Jahr und Kind – für bislang 37 Kinder, die Elementarschulen in Inongo besuchen.

Die Stipendien decken über die gesamte Elementarschulzeit jeweils folgende Kosten ab:

  • Schulgebühren (2 €/Trimester)
  • Schuluniform
  • Schulmaterialien
  • Behandlungskosten im Erkrankungsfall

Schulklasse von Pygmäenkindern

Bei der Stipendienvergabe werden Jungen und Mächen gleichermaßen berücksichtigt. Ihre Lernfort­schrit­te werden fortlaufend in einer Stipendiaten-Kartei dokumentiert, ausgewertet und mit den Eltern be­sprochen. Herausragende Leistungen würdigen die Lehrer im Rahmen von Schulversammlungen öf­fent­­lich. Bis Ende 2011 wurden für die Stipendien insgesamt 3.700 € aufgewendet. Die Mittel für das Jahr 2012 werden anläßlich des Aufenthaltes eines Vereinsmitglieds im Projektgebiet ab Ende 08/2012 dem SCIC übergeben.

2012 fokusssiert sich die Projektarbeit unseres Vereins auf ein Vorhaben zur Beschaffung von Schulbänken. Der allgegenwärtige Mangel an Schulmobiliar in den Elementarschulen des Distrikts behindert den Un­ter­richt: Häufig müssen die Kinder auf dem Boden sitzen und haben nur ein kleines Holzbrett als in­sta­bile Unterlage zur Verfügung. Darunter leidet insbesondere der Erwerb von Schreibfertigkeiten. Mit dem Projekt wird zur Verbesserung der Ausstattung von insgesamt 60 Elementarschulen im gesamten Distrikt Mai-Ndombe (Nord, Süd, Osten) beigetragen, der eine Fläche von fast 100.000 km2 hat. Zum Vergleich: Mecklenburg-Vorpommern, Berlin, Brandenburg, Sachsen-Anhalt, Thüringen und Sachsen erreichen zusammen ca. 108.000 km2.
Die Projektkosten belaufen sich auf circa. 22.000 Euro. Für den Betrag werden durch Holzwerkstätten in Inongo, Bokoro und Kutu insgesamt dreitausend Schulbänke aus Holz lokaler Waldbestände gefertigt und zu den ausgewählten Elementarschulen transportiert.
Pro Schulbank wurden somit 7,16 € eingesetzt. Da jeweils eine Bank für zwei Schüler vorgesehen ist,  profitieren in jedem Falle 6.000 Kinder vom Projekt. Es ist jedoch von einer noch intensiveren Nutzung, d. h. durch 3-4 Kinder pro Bank, auszugehen.