In der Gemeinde Mombokanda am kongolesischen Mai-Ndombe-See leben die Familien der Pygmäengruppe „Twa“ – einer ethnischen Minderheit im Land, welche mit Benachteiligung und sozialer Ausgrenzung zu kämpfen hat. Familien in diesem Gebiet leben zu großen Teilen von Subsistenzlandwirtschaft, Fischerei und Jagd.
Um die Lernbedingungen und Lebensverhältnisse der ca. 950 Schülerinnen und Schüler in der Region steht es schlecht: Es mangelt an adäquaten Schulräumen, Schulbüchern, Strom und sauberem Wasser. Durch häufige Magen-Darm-Erkranungen kommt es zu hohen Ausfallzeiten beim Schultunterricht. Die Mädchen sind durch ihre Pflicht zum zeitaufwändigen Wasserholen zustätzlich belastet.
Mit unserem aktuellen Projekt streben wir an, die Lernbedingungen vor Ort nachhaltig zu verbessern. Gemeinsam mit der lokalen Initative „Corpus Sanum in Ambiente Sano“ soll die soziale Situation der Twa gezielt gefördert werden. Zu dem Projekt gehören folgende Maßnahmen:
- 16 pädagogische Fachkräfte wurden zu Multiplikatoren fortgebildet, die ihrerseits 40 Lehrinnen und Lehrer sowie 20 „Dorfsensibilatoren“ (Community Facilitators) in der Gemeinde ausbildeten. Ziel war dabei mehr Selbstbestimmung, ein kritisches Hinterfragen von Informationen, gesundheitliche Aufklärung und die Prävention von Infektionskrankheiten.
- Ein wichtiger Baustein des Projekts ist die bauliche Sanierung der Schulgebäude: Im Schulzentrum Mombokonda wurden 12 Klassenräume komplett saniert und ausgestattet. Die Gebäude wurden mit einem neuen Dach ausgestattet. In der sanierten Bibliothek haben die Schulkinder und Lehrkräfte Zugang Präsenzbeständen von Unterrichtsliteratur – insgesamt ca. 3.000 Bücher. Im Lesesaal können die Schüler auch abends Hausaufgaben erledigen, sich auf Prüfungen vorbereiten usw. Zur Stromversorgung dient eine neue Photovoltaik-Anlage.
- Zum Projekt gehört auch der Bau eines neuen Trinkwasserbrunnens. Auf dem Gemeindegelände wurde eine Bohrung angelegt, die täglich ca. 15.000 Liter Trinkwasser liefert und aus denen alle Schüler, Lehrer und Familien im Umkreis mit Wasser versorgt werden. Durch die Entlastung beim Wasserholen nahmen die Unterrichtsfehlzeiten ab – insbesondere bei den Mädchen. Hinzu kamen Schulungen zur Eigenverwaltung der Brunnen, zu Hygiene und Gesundheitsversorgung, was zu einer Abnahme von wasserassoziierten Erkrankungen beitrug.
Hier einige erste Eindrücke von den Bauarbeiten live vor Ort: